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Dienstag, 2. September 2014

#3

Ich bin gut in Belfast angekommen und der erste richtige Tag hier liegt nun auch hinter mir. Montag bin ich von Hannover nach Dublin gestartet und zum Glück verlief alles ohne Probleme, auch wenn wir etwas später ankamen, wodurch ich meinen Bus nach Belfast verpasst habe und eine Stunde warten musste. Das Positive daran war, dass ich wenigstens nicht zur Abfahrtshaltestelle rennen musste, immerhin war ich mit nem 25kg Koffer, meinem Gitarrenkoffer und Rucksack mehr als gut bepackt. Die Busfahrt war dann eigentlich echt interessant, in Irland sind die Schilder auf den Autobahnen zweisprachig - auf irisch und englisch - und es wird rechts überholt, außerdem gibt es mehr als genug Schilder, die einen darauf hinweisen, falls man in die falsche Richtung unterwegs ist.Vielleicht soll das Touristen vor den Tücken des Linksverkehrs schützen. In Nordirland hingegen sind die Schilder nur auf englisch beschrieben, die irische Sprache ist hier nämlich sehr politisch, Stichwort Nordirlandkonflikt. Darüber werde ich hier sicher auch noch mehr schreiben, meine Gastorganisation "Public Achievement" behandelt dieses Thema nämlich auch und generell hat der Konflikt noch immer seine Auswirkungen auf Belfast/Nordirland.

Angekommen in Belfast wurde ich auch schon von Debs, meiner Betreuerin in der Organisation, abgeholt und ich denke, wir verstehen uns echt gut, was mich ziemlich beruhigt hat. Belfast sieht bei Nacht übrigens unglaublich schön aus, besonders die beleuchtete City Hall und die Universität. Fotos davon folgen bestimmt auch nochmal. Sie hat mich dann zu dem Haus, in dem ich nun wohne, gebracht. Dort wurde ich auch schon von Marina aus Nürnberg, die in Belfast ihren Master macht, empfangen, sie zieht aber in ca. zwei Wochen aus. Bald zieht hier außerdem ein Nordire ein und heute ist Nuria aus Spanien angekommen, sie arbeitet dieses Jahr als Language Assistant in einer Schule. Ein ständiges Kommen und Gehen also. Ihre Kollegin Eva aus Deutschland scheint auch echt nett zu sein und hat gleich vorgeschlagen, dass wir uns ja dann alle mal treffen können. Bin sehr gespannt, wen ich hier alles so kennenlerne.

Heute war dann mein erster Tag in der Organisation. Um elf sollte ich da sein und ich war auch fast pünktlich, den Weg zu finden, hat sich dann aber doch als schwieriger als erwartet erwiesen. Das Büro liegt nämlich in einer Art Innenhof, der jedoch eine extra Adresse hat. Dort wurde ich dann herzlich von allen empfangen, so viele neue Gesichter! Auf meinem Schreibtisch lag außerdem ganz viel Infomaterial für mich und ein Brief von Emelie, der vorigen Freiwilligen, sie hatte mir auch schon einen Brief in meinem Zimmer hinterlegt mit allen wichtigen Infos und Tipps. Meinen Plan für die Woche habe ich auch schon bekommen, morgen werde ich z.B. bei einem Treffen der HAPANI (Horn of Africa People's Aid Northern Ireland) Group dabeisein, die aus mehreren Mädchen mit somalischer Herkunft besteht. Da bin ich ziemlich gespannt drauf! Außerdem kann ich die Woche bei einem Netzwerktreffen verschiedener nordirischer Organisationen, die sich u.a. mit Migranten beschäftigen, dabei sein. Nachdem das Eröffnen eines Bankkontos heute noch nicht geklappt hat, versuch ich's morgen mit dem Antrag für's Wohngeld. Bürokratie braucht ja immer ihre Zeit, wünscht mir Glück!

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