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Dienstag, 14. April 2015

#24 - RATHLIN ISLAND

Wir schon vorher beschrieben, sind wir spontan Ostersonntag bis Ostermontag auf die Rathlin Island gefahren, die vor allem bei Vogelbeobachtern beliebt ist, denn es gibt dort sogar Papageientaucher zu beobachten. Die Insel selbst liegt vor der Nordküste Nordirlands, 25km von Schottland entfernt. Mit 7x4km ist die Insel nicht gerade groß und beherbergt ca. 120 Menschen und definitiv mehr Schafe!
Die Anreise ist etwas kompliziert, zuerst ging es mit dem Zug von Belfast nach Coleraine, dann mit dem Bus nach Ballycastle entlang der wunderschönen Nordküste und dann mit dr Fähre 25min. zur Insel. Unser Hostel war gleich in der Nähe vom Hafen, genau wie der einzige Pub der Insel.
Leider mussten wir feststellen, dass die Aussichtsplattform zum Seevogelschutzgebiet (wo man die Papageientaucher sehen kann) noch nicht fertig renoviert war, also entschieden wir uns, bis zum West Lighthouse zu laufen. Das Wetter hat sich ständig geändert, von Nebel zu blauem Himmel und wieder zurück. Trotzdem war die Aussicht super schön, wir haben jeden Menge "Irish Hares" (oder vielleicht sogar Golden Hares? Das ist eine Mutation dieser Hasen, die es nur auf der Rathlin Island gibt. Sie haben blaue Augen und sind etwas größer von der Statur her) gesehen, Fasane, Schafe, Büffel und sogar Seerobben direkt am Strand! Am West Lighthouse war es unglaublich laut, weil an den für Menschen unzugänglichen Klippen hunderte Vögel nisten, das war der Wahnsinn!
Zurück zum Hafen wurden wir von einer auf der Insel ansässigen Künstlerin mit dem Auto mitgenommen, was sehr praktisch war, weil das Laufen dann doch schon sehr lange dauert.
Zurück im Hostel haben wir noch ein wenig gekocht und dann den Sonnenuntergang auf der Terrasse genossen. Danach ging es noch ein wenig in den Pub, um sich mit der Inselbevölerung zu sozialisieren, und tatsächlich: im Pub konnte man von Groß bis Klein jeden antreffen. Ein älterer Herr mit Rauschebart wollte dann auch gleich wissen, was uns denn auf die Insel führt.
Es war auf jeden Fall wunderbar, einmal aus der Stadt herauszukommen und diese pure Natur bei tollem Wetter zu genießen. Ich glaub, ich werd alt - ich geh freiwillig wandern! ;)

























Auf dem Rückweg sind wir dann doch glatt in einer protestantische Osterparade (dabei wird William der Oranier geehrt) in Coleraine reingerasselt. Anfangs war das ja noch interessant, dann wurde es aber befremdlich: ich kann mit diesem Nationalismus und Patriotismus einfach nichts anfangen (man stelle sich das Ganze in Deutschland vor: Blaskapellen ziehen durch die Stadt, deutsche Fahnen werden geschwenkt und nationalistische Lieder gesungen). Die Leute wurden auch einfach immer betrunkener, haben angefangen, ihre protestantischen Lieder zu singen (Habe mich erstmal mit einem Polizisten unterhalten und gefragt, ob die Lieder sehr abwertend seien. Er meinte, dass das darauf ankommt, wer sie hört und auf welcher Seite man steht. Ich nehme das jetzt mal als Ja.) und dann wollten die auch noch alle in den gleichen Zug. Ich habe mich ein bisschen wie nach einem Thüringen Derby in der Erfurter Innenstadt gefühlt.
Fotos habe ich natürlich trotzdem gemacht:








So, auf den Schottlandbericht müsst ihr aber noch warten, denn es ist schon wieder etwas spät geworden. Aber ihr habt ja auch erstmal was zu lesen.
Gute Nacht und bis bald!

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